Kirche Consrade

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Die Consrader Kirche liegt am Hang des Urstromtales der Stör, das Dorf auf den Wiesen nahe bei Schwerin. Auf den Friedhof, der die Kirche umgibt, stehen jahrhunderte alte Eichen, die dem Platz einen besonderen Reiz verleihen.
Das Dorf Consrade findet seine erste Erwähnung bereits 1260 als deutsch Gründung des holsteinischen Klosters Reinfeld. Bis zur Reformation blieb es in Besitz der geistlichen Herren, dann waren die dänischen Könige Rechtsnachfolger des Klosters, bevor 1606 die mecklenburgischen Herzöge Consrade in ihren Besitz nahmen. Das genaue Erbauungsdatum der Kapelle oder Kirche ist nicht bekannt.
Seine erste Erwähnung in einem Kirchenvisitationsprotokoll findet das kirchliche Gebäude 1534 als Tochterkirche der Plater Kirche. Der Fachwerkbau mit dem dreiseitigen Schluss im Osten lässt die Erbauung im 16.Jahrhundert vermuten, die gestalterischen und technischen Details lassen auch auf eine Entstehung im 17. Jahrhundert schließen.
Die Kirche wurde 1831 und 1968 grundlegend renoviert um innen teilweise umgestaltet. Sie ist im Osten dreiseitig geschlossen, im Inneren ein ungeteilter flachgedeckter Raum ohne Turm.
Den Altar aus rotem Meißener Granit, Altarleuchter und Kruzifix aus Metall, schuf 1968 der Dresdner Bildhauer Friedrich Press. Zwei aus Holz geschnitzte 1m hohe Figuren sind rechts und links vom Altar zu sehen. Sie stammen aus einem alten gotischen Schnitzaltar und stellen die Hl. Maria mit dem Kinde und den Evangelisten Johannes mit dem Kelch dar.
Seitlich vor dem Altar ist eine weitere Holzplastik angebracht, sie zeigt das Haupt Jesu – dornengekrönt.
Die Kanzel stammt aus nachreforniatorischer Zeit etwa aus dem 17.Jahrhundert und ist ohne Fuß an der Wand befestigt.
Zu sehen ist ein Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, dessen Fuß aus einem Granitwürfel besteht der um 1920 bei der Neuaufstellung dazugekommen ist.
Die Westempore und die einmanualige Orgel sind noch jünger, aus der Zeit um 1900. Die Orgel ist von dem Orgelbauer Marcus Runge, Schwerin, angefertigt worden. An der Balkonseite unter der Orgel, sieht man eine weitere Jesusdarstellung, gemalt von Henning Freiherr von Stenglin.
Glockenstuhl und Glocke empfangen den Besucher vor dem westlichen Eingang der Kirche. Die Glocke wurde 1543 gegossen, sie trägt zahlreiche Ornamente, Lilien und die Verkündigungsszene des Engels an Maria zur Verzierung.
Besondere Beachtung sollte die wunderschöne schmiedeeiserne Drückergarnitur an der westlichen Eingangstür finden.
Heute wird die Kirche zu regelmäßigen Gottesdiensten und verschiedenen Veranstaltungen genutzt.
In Consrade gibt es einen aktiven Förderkreis zur Erhaltung der Kirche, zu deren Webseite man hier gelangt: Förderkreis Consrader Kirche